Gangsta-Rap

Vor kurzem hat Herr Natischer (@Herr_Natischer) einen Link zu einem Musikvideo von Sens Unik vs. Die Fantastische Vier (Original) auf Twitter geteilt und mit dem folgenden Kommentar versehen:

Und das, liebe Kinder, sind nur 2 von sehr vielen Gründen, warum wir älteren Frau- & Herrschaften dieses heutige Hipgehoppe oft eher so mittel finden.

Da hat er recht und ich kann das so gut nachvollziehen. Es gibt unglaublich viele coole und authentische Hiphoppler, die es nicht nötig hatten oder haben, für die Bekanntheit einen auf Bad-Boy/-Girl – oder genauer unglaublicher Dummbatz / unglaubliche Dummbatzin – machen zu müssen. Die waren einfach auch ohne dieses gekünstelte Gehabe gut genug um erfolgreich zu sein.

Und dann habe ich grade heute heute von einem (mir) unbekannten Deutschen Gangstarapper gelesen, der Shahak Shapira in einer Sprachnachricht nicht nur auf's übelste beschimpft sondern auch bedroht hat, weil dieser sich erdreistete, Drohungen dieses … mir fällt kein passender Kraftausdruck ein … gegen eine Frau öffentlich zu machen. Hier könnte man natürlich sagen: Fair enough, das ist halt Marketing (der meint das nicht so, der will doch nur spielen). Man könnte aber auch sagen: Eine polizeiliche Massnahme wäre das mindeste.

Eine Geschichte von vor vielen Jahren

Und als ich über diese Scheisse nachgedacht habe (passiert von Zeit zu Zeit und ist nicht so schmerzhaft, wie man vermuten würde), fiel mir eine Geschichte ein, die ich vor vielen Jahren auf den Kanaren erlebt habe (most likely: Gran Canaria).

Ich war viel zu früh in einem Club in dem «Black Music» laufen sollte. Der DJ war imposant: 1.90, 120 kg Muskeln, schwarz, aus Detroit und unglaublich sympathisch. Weil noch nichts los war, sind wir ins Gespräch gekommen. Und als er dann angefangen hat, sass ich neben ihm. Das ist noch nicht die Geschichte. Das ist die Vorgeschichte. Es kommt mehr.

Jedenfalls sind gegen Mitternacht, die jugendlichen Gangsta-Rapper aus den Englischen Mittelstandsvierteln aufgelaufen. Natürlich haben sie sich in Hinblick auf ihre Street-Cred verhalten wie Biggie oder Tupac. Das ist nachvollziehbar. Ich hab mich in dem Alter auch aufgeführt wie der Undertaker (peinlich, ist aber so).

Was ich dagegen traumhaft schön fand (insbesondere, weil es nicht aus bösem Willen passierte, sondern wirklich spontan war): Der DJ, dem ich die Gangsta-Rap Schose definitiv abgenommen hätte, musste laut und lange Lachen, als er die Kinder sah, die im Prinzip wie kleine Ali-Gs aussahen, nur dass es bei ihnen im Gegensatz zu Sacha Baron Cohen eben keine Satire war.

Deutscher Gangsta-Rap macht auf mich genau denselben Eindruck einer ungewollten Parodie: Von aussen lächerlich, aber im Kern ernst.

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