Diesen Satz hört man ständig und er bedeutet im Regelfall: «Ich bin nicht deren Meinung und deswegen sollten sie ihre Meinung nicht öffentlich kundtun dürfen (insbesondere, so lang mir keiner eine Plattform für meine, die richtige Meinung gibt).» Ich gebe (ungern) zu, dass der Teil in der Klammer etwas überspitzt ist.
Besonders gern wird der Satz dann bemüht, wenn ein Medium, das wir eigentlich auf «unserer Seite» wähnen, jemandem von der «anderen Seite» Platz/Zeit einräumt. Und bis zu einem gewissen Grad ist das ja auch richtig: Wenn mein Medium Pro-Asyl ist, sollte ich die Thesen eines Herrn Sarrazin vielleicht nicht umkommentiert abdrucken, ihn vielleicht nicht zum Interview laden und von einer Vollpfeife befragen lassen.
Die beiden wichtigen Begriffe hier sind «umkommentiert» und «Vollpfeife».
Neueste Kommentare