Nationalstolz und Schopenhauer

Das mit der Schlagzahl ist schwierig. Mein Kopf gibt zu wenig her. Schlimm!

Deswegen heute mal ganz leichte Kost von Thüru aus dem 19. Jahrhundert. Der Mann hat sich zwar etwas gebogen ausgedrückt (für heutige Verhältnisse), hat für mein Empfinden aber den Begriff «Nationalstolz» sehr treffend definiert.

Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen.

Arthur Schopenhauer: Parerga und Paralipomena, Aphorismen zur Lebensweisheit, Von dem was einer vorstellt.

 

Neue Technologien und alte Entscheider

In der Schweiz sind sich Politiker – ähnlich wie überall auf der Welt – für nichts zu schade. Irgendwelche Politiker denken sich «Hey, jetzt kann ich schon seit fast zwei Jahren mein Faxgerät unfallfrei bedienen, also schlage ich doch mal vor, wie man diese neuen Technologien nutzen sollte.»

Und das ist ja an sich eine gute Sache, wenn auch ältere Leute sich mit den Chancen neuer Technologie befassen. Nur leider verstehen sie im Regelfall maximal einen winzigen Teilaspekt des Ganzen.

Kommen wir also zum Stein meines Anstosses: Ruth Humbel, eine Nationalräten der CVP, hat einen Motion (18.3976) lanciert, die unter anderem zum Ziel hat, die Daten von Fitnesstrackern für Krankenkassen legal nutzbar zu machen. Damit sollen diese Versicherungen Bonusmodelle auf unsere Aktivitäten basieren können.

Ruth Humbel ist rund drei Jahre jünger als meine Mutter und beruflich «Beraterin im Gesundheitswesen» (hier sollten wir die Frage nach einem allfälligen Interessenkonflikt einsinken lassen). Allerdings haben einige (22) ihrer Kolleginnen und Kollegen im Nationalrat diese Motion mitunterzeichnet, vermutlich sind da auch jüngere dabei, die keine «Beraterin im Gesundheitswesen» sind.

Logo BrainDrain white

Was ich mache

  • Dummes Zeug in diesen Blog schreiben
  • Kluges Zeug in diesen Blog schreiben
  • Belangloses Zeug in diesen Blog schreiben
  • Wichtiges Zeug in diesen Blog schreiben
  • Zeitung lesen
  • Rumreisen
  • Alles was ich schreibe, ist meine Meinung, und damit aus meiner Sicht immer vollkommen korrekt.
  • Alles was ich schreibe, ist meine Meinung, und damit aus Sicht Anderer mitunter nicht korrekt.
  • Als Projektmanager arbeiten (für den Blog irrelevant)
  • Als Kommunikationsdödel arbeiten (für den Blog irrelevant)
  • Als Websiteentwickler arbeiten (naja, ein bisschen relevant, weil ich komische Sachen ausprobiere)

Kontaktinformationen

Bitte kontaktieren Sie mich nicht. Ich spreche nicht gerne mit Menschen.

Öffnungszeiten:
Immer dann, wenn der Druck auf der Grosshirnrinde unerträglich wird.

Copyright 2018 BrainDrain.ch © All Rights Reserved